Ein Schreibtisch, Stuhl, ein leeres Zimmer
Das Licht der Lampe dämpft ein Dimmer.
Ein Glas Wasser steht noch bereit,
Beginnen kann die virtuelle Zeit.

Ein klicken, langsam startet der PC
Speicher, Virencheck, alles ist o.k.
Das Modem bemüht sich um Verbindung
Die CD im Laufwerk - auch nicht stumm.

Es hat geklappt, auf dem Schirm das WWW,
Mal sehen wo ich heut‘ lande, was ich seh‘.
Hey klasse, eine Seite mit viel Menschen, *freu*
Meld‘ mich gleich an, will auch sein mit dabei.

Was Neues ausprobieren, schauen was passiert,
Viele Kontakte knüpfen und nicht mehr allein,
Von tollen Gesprächen die Seele berührt -
Nicht nur oberflächlich muss/soll es sein.

Ein Bild erscheint im Gästebuch, ein guter Text,
Gespräche folgen, eine Freundschaft wächst.
Mit der Zeit immer größer wird das Vertrauen,
Ein unsichtbares Band, auf Entfernung bauen.

Doch wenn das Herz zu Wort sich meldet, was ist dann?
Wahre Liebe? - Im Grunde kenn‘ ich sie/ihn doch kaum.
Mit Verliebtheit fängt es an, Worte stehen im Raum -
Ich bin mir sicher, dass es solch‘ Liebe geben kann.

Nie gesehen und in die Augen geschaut,
Weit weg, doch so nah und so vertraut.
Doch was passiert, trifft man sich im wahren Leben
Wie wird es sein? Was wird das Sehen geben?

Nehmen wir mal an es funkt jetzt richtig,
Nichts anderes ist nunmehr wichtig.
Ein Augenblick, so kurz und doch so lang
Lange ersehnt, davor war beiden bang‘.

Glück ist, wenn die Strecke ist recht klein,
Erleichtert wird so das Zusammensein.
Doch wie‘s auch kommt, wie es auch ist -
Wahre Liebe man nicht in Metern misst.

Kann das gut gehen, auch auf Dauer?
Nur verbunden durch Medium named I-Net Power?
Keine Garantie, wie immer, gibt es auch hier -
Nur wenn‘s Dir so geht, dann wünsch‘ ich‘s Dir!

© by Tobias Kochsmeier 10.06.2001, All rights reserved.



 

 

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Version 2006-04-01
© Tobias Kochsmeier